Hamburg . „In Berlin und Hamburg spürt man jetzt sehr deutlich, dass in beiden Städten eine Aufbruchstimmung in Richtung Olympia entstanden ist. Genau die wollten wir in Gang setzen.“ Das sagte Michael Vesper, 62, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), bei einer Veranstaltung des Hamburger Wirtschaftsforums im Hotel „Le Royal Méridien“ an der Außenalster.
Vesper hielt sich mit Bewertungen zurück, sagte jedoch, dass er eine deutsche Olympiabewerbung auch in dem Fall für chancenreich erachte, falls Hamburg den Vorzug vor der Hauptstadt erhielte: „Wir hatten schon einige Olympiastädte, die nicht Hauptstädte waren.“ Er verwies darauf, dass die USA weder mit Washington noch mit der Metropole New York ins Bewerbungsrennen gingen, sondern mit Boston, das weniger Einwohner als Hamburg hat.
Weitere Konkurrenten des deutschen Kandidaten könnten Paris, Rom, Doha (Katar) oder Ungarns Hauptstadt Budapest werden. „Wenn die im Moment freigesetzte Kreativität in beiden Städten in der internationalen Bewerbungsphase fortgesetzt wird, bin ich optimistisch, dass wir den Zuschlag für die Sommerspiele 2024 bekommen können“, sagte Vesper. Die Akzeptanz der Bürger sei allerdings sehr wichtig: „Wir wollen nirgendwo hingehen, wo die olympische Bewegung nicht willkommen ist.“ Daher lasse der DOSB seit Mittwoch in Berlin und Hamburg die Stimmung ermitteln. Das Resultat der beiden Umfragen könne zu einem wichtigen Faktor der Entscheidung werden, „aber nicht zum alles entscheidenden“.