Vor großer Umfrage: Minister fordert Pendler auf, Freunde und Kollegen zu überzeugen

Norderstedt. Politiker, Vertreter der kommunalen Spitzenverbände und Sportler haben im Norderstedter Kulturwerk vor mehr als 100 Führungskräften aus Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft für die Olympia-Bewerbung Hamburgs geworben. Ort und Termin waren bewusst gewählt: Schon am kommenden Wochenende wird der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in einer Telefonumfrage testen, wie stark die Hamburger hinter der Bewerbung stehen. Und da könnten auch die Umlandbewohner zumindest indirekt Einfluss nehmen.

200.000 bis 300.000 Pendler seien täglich zwischen den Bundesländern unterwegs. „Sprechen Sie mit Kollegen, Freunden und Bekannten und machen Sie ihnen die Hamburger Olympia-Initiative schmackhaft“, sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD). Die Zustimmung der Bevölkerung werde ein wesentliches Kriterium sein, wenn der DOSB am 21. März entscheidet, ob Hamburg oder Berlin den Zuschlag bekommt.

Hamburg könne und wolle das Großereignis nicht allein stemmen. Segeln in Lübeck oder Kiel, Golfen auf Gut Kaden, Handball in Flensburg oder Kiel, dazu Trainingsmöglichkeiten, Hotels, Gastronomie und Freizeit im Umland – die gesamte Metropolregion mit 4,5 Millionen Einwohnern sei gefordert und in der Lage, die Anforderungen an die Infrastruktur zu erfüllen. Das Großprojekt habe der auf der Sachebene ohnehin guten Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern einen weiteren Schub gegeben: „Hier wächst auch emotional etwas zusammen“, sagte der Minister.

Für seinen Hamburger Kollegen – den Innen- und Sportsenator Michael Neumann (SPD) –, der das Konzept gemeinsam mit dem Präsidenten des Hamburger Sportbundes, Jürgen Mantell, vorstellte, sind die Landesgrenzen ohnehin künstlich gezogen. Der Senator baut auf die Begeisterungsfähigkeit der Hamburger. Und die ist kontinuierlich gestiegen – von 53 Prozent im September 2014 auf 62 Prozent im Januar 2015. Nachdem er und seine Mitstreiter in den vorigen Wochen auch gezielt im Umland für Olympische Spiele 2024 in Hamburg geworben hätten, hofft Neumann auf weitere Befürworter.