Am Sonntag sind 1.301.000 Hamburger aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Zwar sind vor der Wahlurne alle Wähler gleich. Doch die Statistik offenbart große Unterschiede – in den Wahlkreisen, bei der Geschlechterverteilung, in der Sicherheit im Umgang mit dem Wahlrecht. So gibt es Quartiere, in denen die großen Parteien klein und die kleinen groß sind. Zwischen der jüngsten und der ältesten Wählerin liegen 94 Jahre. Und am Ende entscheiden ohnehin die Frauen die Wahl. Die interessantesten Fakten zur Bürgerschaftswahl 2015

67 Jahre beträgt der Altersunterschied zwischen dem jüngsten Kandidaten und der ältesten Kandidatin.

Das Wahlrecht ist kompliziert. Die Bürger in Billstedt/Wilhelmsburg/Finkenwerder hatten 2011 die größten Probleme damit: 1814 Wähler gaben ungültige Stimmzettel ab (4,8 Prozent). Am besten kamen die Menschen in Rotherbaum/Harvestehude/Eimsbüttel-Ost damit klar. Nur 1,8 Prozent wählten hier ungültig. Am schwersten taten sich insgesamt die über 60-jährigen Frauen. 6,6 Prozent ihrer Stimmen waren ungültig.

27.081 unter 18-Jährige dürfen wählen – zum ersten Mal bei einer Bürgerschaftswahl.

In Lurup brauchten sich Bürgermeister Olaf Scholz und seine SPD keine Sorge um die absolute Mehrheit zu machen. Hier kamen sie 2011 auf 59,6 Prozent, in Steilshoop auf 58,6 Prozent.

Die wohlhabendsten Wähler wohnen im Wahlkreis 13 Alstertal/Walddörfer. Jeder Steuerpflichtige verdient hier 55.437 Euro im Jahr.

Die meisten Sozialleistungsbezieher gibt es im Wahlkreis 2 Billstedt/Wilhelmsburg/Finkenwerder mit einem Anteil von 21,6 Prozent, die wenigsten in Alstertal/Walddörfer mit 3,1 Prozent.

130 Tonnen Papier wurden für den Druck der Stimmzettel verbraucht.

Bildungsniveau: Im Wahlkreis 5 Rotherbaum/ Harvestehude/Eimsbüttel-Ost besuchen 72,9% der Jugendlichen ein Gymnasium, im Wa hlkreis 2 Billstedt/Wilhelmsburg/ Finkenwerder nur jeder Vierte

Wenn es nur nach den Spadenländern ginge, könnte die CDU wieder regieren. 40,1 Prozent erhielten die Christdemokraten 2011 in ihrer Hochburg.

Als Splitterpartei musste die FDP mit 1,6 Prozent 2011 auf dem Kleinen Grasbrook/Steinwerder gelten. Hochburgen der Liberalen waren Blankenese (18,2 Prozent) und Nienstedten (17,3 Prozent).

Bei den 887 Kandidaten sind die Männer deutlich in der Überzahl. 592 Bewerber stellen sich zur Wahl, aber nur 295 Bewerberinnen.

Die Wahlbeteiligung sank in den vergangenen Jahren stetig. Am pflichtbewusstesten nehmen Männer über 60 Jahre ihr Wahlrecht in Anspruch, nämlich 2011 zu 73,5 Prozent. Am seltensten wählen junge Frauen zwischen 18 und 24 Jahren, von ihnen stimmten nur 39,2 Prozent ab.

Im Wahlkreis Billstedt/Wilhelmsburg/ Finkenwerder haben 52,9 Prozent der Wahlberechtigten einen Migrationshintergrund. Das ist Spitze in Hamburg. Am wenigsten sind es in Alstertal/Walddörfer mit 16,4 Prozent.

Am höchsten war die Wahlbeteiligung 2011 in Groß Flottbek. 76,8 Prozent der Stimmberechtigten gingen hier 2011 an die Urnen. Am niedrigsten war sie in Billbrook, hier wählten nur 26,1 Prozent.

Die meisten Haushalte mit Kindern gibt es im Wahlkreis Alstertal/Walddörfer – in jedem vierten Haushalt lebt eine Familie (23,6 Prozent). Am wenigsten sind es in Barmbek/Uhlenhorst/Dulsberg.

Jeder 20. Wähler gibt seine Stimme zum ersten Mal ab - die Zahl der Erstwähler ist durch die Absenkung des Wahlalters auf 5,4 Prozent gestiegen.

34 Jugendliche werden genau am 15. Februar 16 Jahre alt und dürfen an ihrem Geburtstag erstmals wählen.

Jeder fünfte St. Paulianer wählt links. 20 Prozent erhielt die Partei hier 2011, in Francop hingegen nur 1,5 Prozent und in Nienstedten 2 Prozent.

Das Schanzenviertel ist die Hochburg der Grünen. Jeder vierte Wahlberechtigte wählte dort 2011 grün. Die CDU hingegen kam nur auf 4,1 Prozent.

Die Frauen geben bei der Wahl den Ausschlag. Sie sind mit 53 % der Wahlberechtigten gegenüber den Männern in der Mehrzahl