Hamburg. Nach jahrelangem Hin- und Her steht nun endlich eine Einigung: Die Genossenschaft fux eG hat die ehemalige Viktoria-Kaserne am Zeiseweg in Altona von der Stadt gekauft.
Wie die Kulturbehörde am Donnerstag mitteilte, solle der Ort nun langfristig für Atelier- und Arbeitsräume für Kulturschaffende erhalten bleiben.
Bis voraussichtlich 2020 soll das marode Gebäude denkmalgerecht saniert werden. Der Senat werde sich mit 400.000 Euro an den Kosten beteiligen. Nach der Sanierung soll es mehr Atelierflächen geben als bisher.
Vorgeschichte: Nachdem klar war, dass das Frappant-Gebäude in Altona einer Ikea-Filiale weichen würde, sollte die Viktoria-Kaserne zunächst eine Übergangslösung für die bisher dort untergebrachten Künstler sein. Doch es aus der Übergangs- wurde eine Dauerlösung.
„Das Gebäude hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich zu einem Kulturort mit bezahlbaren Gewerbe- und Atelierflächen sowie Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen entwickelt“, so die Kulturbehörde.
Die Stadt hatte den rund 140 Mitgliedern des Künstlerkollektivs Frappant angeboten, die denkmalgeschützte Viktoria-Kaserne zu einem günstigen Preis zu kaufen. Eine Arbeitsgruppe aus Frappant-Verein und dem befreundeten Verein „Lux und Konsorten“ erarbeitete daraufhin ein Konzept für die Finanzierung und gründete die „FUX-Genossenschaft“.
Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Mit dem Verkauf an die fux eG ist es gelungen, die ehemalige Viktoria-Kaserne dauerhaft als einen Ort für Kultur, Stadtteil- und Bildungsarbeit und kleine Gewerbetreibende zu sichern. Die geplante Sanierung kann nun erfolgen und in dem historischen Kasernengelände können weitere Flächen für Kreative entstehen. “
Auch bei fux e.V. zeigt man sich zufrieden: „Wir freuen uns, dass wir das Haus nach anderthalb Jahren Verhandlung nun endlich übernehmen können”, sagt Sasha Essayie von der fux eG. „Die Geschichte dieses Kaufs ist eng verbunden mit der Recht-auf-Stadt-Bewegung in Hamburg. Was hier entsteht, ist ein Haus als Gegengewicht zur Kommerzialisierung des kulturellen und sozialen Lebens, ein Haus, in dem die Miete nicht das halbe Leben ist, in dem Kultur nicht bloß das Sahnehäubchen ist und das für das Viertel offen ist.“
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