Mettmann und den Oberbergischen Kreis kennt Stefan Heße, 48, besser als Hamburg, Trittau und Rostock. Doch mit seinem Amtsantritt als Erzbischof wird sich das ändern. Noch kann das neue Oberhaupt für die 400.000 Katholiken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg damit kokettieren, die Hansestadt bislang lediglich aus dem Vorbeifahren und den Norden als Urlauber erlebt zu haben.

Aber spätestens im März ist der bisherige Kölner Generalvikar ein Quiddje – ein Neubürger, der am Fuße des Mariendoms residieren wird. Zum Glück ist der medienerfahrene Verwaltungsexperte und geduldige Seelsorger ein dialogbereiter Kirchenmann, der mit Gottvertrauen Neuland betreten will. „Ich freue mich auf viele Begegnungen und Gespräche“, schrieb er in einem „Ersten Gruß an die Menschen im Erzbistum Hamburg“.

Seine Neugier auf Menschen, Humor, Weltoffenheit und Kommunikationsfreude werden ihm den Start im Norden erleichtern. Dazu kommt seine Tatkraft und die tiefe Beziehung zum auferstandenen Jesus Christus. Eines aber wird der Rheinländer, außer dem geschätzten Karneval, in unseren Breiten auf jeden Fall vermissen – die Berge. Bislang wanderte er gern durch die 740 Meter hohe Eifel und durch das Bergische Land. Künftig bleiben ihm der 74 Meter hohe Süllberg und die Stufen zum Hamburger Michel. Was auch nicht so schlecht ist. (esh)