Hamburg. Alle sieben staatlichen Hamburger Hochschulen, die Wissenschaftsbehörde und die Senatskanzlei haben sich zusammengetan, um ein bislang einmaliges Projekt ins Leben zu rufen: die Hamburg Open Online University. "Ziel ist es, das Wissen der Universitäten zu vernetzen, für die Öffentlichkeit zu öffnen und für Lernprozesse zur Verfügung zu stellen", sagte Prof. Sönke Knutzen,
Vizepräsident Lehre der Technischen Universität Hamburg-Harburg am Dienstagmittag im Rathaus. Im Kern geht es darum, dass Oberstufenschüler, Studierende und interessierte Laien wissenschaftliche Inhalte eigenständig und kostenfrei recherchieren können.
Eine weitere Stufe: In der Hamburg Open Online University können Lernende aus unterschiedlichen Bereichen in Teams zusammenfinden und ein Thema aus mehreren Blickwinkeln betrachten. "Das Online-Lernen erfolgt, indem komplexe Aufgaben projektbasiert in interdisziplinären Teams bearbeitet werden", sagte Knutzen. So könne über die Fächer- und Universitätsgrenzen hinaus Neues gedacht und ausprobiert werden. Das Konzept soll also weit mehr sein als eine Art Fernuniversität, bei der Studierende Kurse belegen und Abschlüsse durch Prüfungen erwerben.
Noch ist das Projekt allerdings Zukunftsmusik: Die Hochschulen wollen mit einem Prototypen und 30 konkreten Forschungsthemen voraussichtlich im ersten Halbjahr 2015 an den Start gehen. Bürgermeister Olaf Scholl (SPD) betonte, dass die Hamburg Open Online University kein Ersatz für die klassische "Präsenz-Universität" sein werde, sondern eine Ergänzung. "Wir wollen den Zugang zu Bildung für alle Bürger verbessern", sagte Wissenschaftssenatoren Dorothee Stapelfeldt (SPD). Der Aufbau der digitalen Universität wird mit 3,7 Millionen Euro aus dem Hamburger Haushalt unterstützt.
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