Das Wasser ist nicht kälter als die Luft: sechs Grad. Und als am Neujahrstag 15 Unerschrockene zum Anbaden 2015 von der Kaimauer ins Bergedorfer Hafenbecken springen, spendet am Ufer auch Kirsten Ohl aufmunternden Beifall. Als ehrenamtliche Geschäftsführerin des DLRG-Bezirks hatte die 53-Jährige erheblichen Anteil am famosen Verlauf einer ganz besonderen Veranstaltung. Der Erlös aus dem Verkauf von Erbsensuppe, Kakao, Glühwein, Mützen und Schals geht an den Verein der Lebensretter. So ergab der nasskalte Spaß zudem einen Sinn.

Die Stunden ihres Engagements für die helfende Sache kann die Ingenieurin mit Hauptberuf in einer Bildungseinrichtung nicht mehr zählen. Aus dem Fahrdienst für ihre inzwischen erwachsenen Söhne Henrik und Gunnar wurde immer mehr. Ohne die Bergedorferin mit dem anpackenden Naturell würde der 1926 gegründete Verein mit 450 Mitgliedern heute organisatorisch baden gehen. Jeden Donnerstag trifft sich die DLRG-Familie zu Planungsarbeit und Klönschnack. Der familiäre Charakter garantiert, dass trotz reichlich Arbeit Freude aufkommt.

Den ersten Abend 2015 verbrachte Kirsten mit Kersten – beim „Tatort“. Sie sind seit 26 Jahren verheiratet. Dass sie sich mit Herzblut um andere kümmert, findet seine Unterstützung. Das Wochenende verbringen sie an der Lübecker Bucht. Auch dort will Kirsten Ohl lieber am Ufer bleiben.