Vordergründig betrachtet ist das Jahr für Katja Suding gut gelaufen. Sie hat den parteiinternen Machtkampf gegen ihre große Widersacherin Sylvia Canel gewonnen. Neben dem Fraktionsvorsitz hat Suding nun auch den lange angestrebten Parteivorsitz inne. Tatsächlich aber war es ein desaströses Jahr für die Elbliberalen. Canel und weitere prominente Mitstreiter haben ihre Posten niedergelegt, sind aus der Partei ausgetreten und haben auch gleich noch eine neue liberale Partei gegründet. „Es gibt ein Leben außerhalb der Politik“, hatte Suding Mitte des Jahres gedroht, als es noch darum ging, Canel von einer gemeinsamen Landesliste zur Bürgerschaftswahl zu verdrängen. Und nach einem Leben außerhalb der Politik sieht es nun tatsächlich aus. Die FDP dümpelt in Umfragen bei zwei Prozent. Wenn Katja Suding es schaffte, die in Auflösung befindliche FDP erneut in die Bürgerschaft zu führen, wäre sie nicht nur „unser Mann für Hamburg“, wie sie sich selbst auf einem Wahlplakat bezeichnet, sondern sogar der Supermann von Hamburg.