Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hat allen Grund, den Besuchern des traditionellen Neujahrsempfangs am 1. Januar im Rathaus entspannt die Hand zu geben. Die SPD liegt in Umfragen zur Wahl am 15. Februar stabil oberhalb von 40 Prozent. Allem Streit um das Busbeschleunigungsprogramm oder die SPD-Hochschulpolitik zum Trotz gibt es im ablaufenden Jahr nicht die eine glimmende Lunte eines Reizthemas, das Scholz und die SPD ernsthaft in Bedrängnis bringen könnte. Der Bürgermeister hat alle Senatoren auch angesichts mancher Schwächephasen im Amt gehalten. Er ist 2014 seiner Maxime treu geblieben, sein Regierungsprogramm geradezu stur abzuarbeiten. Extrawürste sind da nicht vorgesehen – eigentlich. Doch ganz so prinzipientreu ist der Sozialdemokrat nicht. So bekam die von gewalttätigen Demonstrationen gebeutelte Polizei zehn Millionen Euro zusätzlich. Und die SPD hat – sehr spät – ihr Herz für die Radfahrer entdeckt, die schließlich auch Wähler sind. Vor allem wird der Bürgermeister aber mit einem werben: mit sich selbst.