Wenn schon der normale Polizeidienst in der Davidwache auf St. Pauli unter Kollegen als prestigeträchtiger Job gilt, dann dürfte Cornelia Schröder jetzt höchste Weihen genießen. Die 49-Jährige ist die neue Chefin der Davidwache – die erste überhaupt in der 174-jährigen Geschichte.

Hart, aber herzlich, so kennen Kollegen Cornelia Schröder, die zuletzt Revierleiterin in Poppenbüttel war. Am 14. Oktober, zwei Tage vor einem Klinikaufenthalt wegen einer Beinverletzung, erhielt die Polizeioberrätin einen Anruf: Ob sie sich die Leitung der Davidwache vorstellen könne – da traf Cornelia Schröder fast der Schlag. Im positiven Sinne. Der Posten ist die Krönung ihrer Karriere: ein Traumjob. Wie denn ihr weiblicher Führungsstil aussehe, wird sie nun häufig gefragt. Schröder antwortet dann, den habe sie gar nicht: Sie habe nur ihren eigenen Stil.

Aufgewachsen in Eilbek, heuerte Schröder 1984 bei der Polizei an. Danach ging es nur noch aufwärts. Schröder, die in Tonndorf lebt, gibt auch in ihrer Freizeit Gas. Als Kind war Leichtathletik ihr größtes Hobby, heute liebt sie Joggen und Skifahren. Kinder hat sie nicht, dafür einen Kater, der heißt wie der Zwerg aus der „Herr der Ringe“: Gimli. Den Kopf richtig frei kriegt sie aber beim Fußball. Das Sympathie-Pendel schlägt zwar leicht zum HSV aus. „Doch gegen den FC St. Pauli habe ich nichts.“ Alles andere käme auch nicht gut an auf der sündigen Meile.