Die Kraft in ihrer Stimme ist beeindruckend. Voller Begeisterung erzählt Marianne Kay von ihrem Engagement. Von einem Thema, über das die wenigsten sprechen mögen – dem Tod. Nicht so die 66-Jährige. Sie kümmert sich um Sterbende in Hamburg. 2011 rief sie die Initiative „Ein letzter Wunsch“ ins Leben und erfüllt hier schwer kranken oder alten Menschen einen Traum. Für ihr Engagement wurde Marianne Kay gestern mit der „Goldenen Bild der Frau“ geehrt. Traurig sei ihre Aufgabe eigentlich nicht, sagt sie, ganz im Gegenteil. „Wir haben so viele wunderschöne Erlebnisse, so viel Spaß bei dieser Arbeit.“ Und dies nimmt man der fröhlichen Frau sofort ab.

Dennoch, Kraft kostet sie ihre Aufgabe schon. Deshalb will sie bald mit ihrem Mann für zwei Wochen nach Sylt entschwinden. „Unser erster richtiger Urlaub in diesem Jahr“, sagt die Rentnerin. Es sei so wenig Zeit gewesen, so viele Wünsche waren zu erfüllen. Vielleicht, so fügt sie hinzu, schalte sie das Handy sogar für ein paar Tage aus. Wenn es ihr auch schwerfalle.

Obwohl die Stiftung, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Hans-Michael betreibt, so viel Zeit in Anspruch nimmt, hat Marianne Kay noch viele Pläne. „Ich würde zu gern eine richtige Kochlehre machen“, sagt sie und lacht. Und dann steht eine Reise nach Schottland auf dem Programm. „Wir haben schon fast alles von der Welt gesehen, Schottland fehlt aber noch.“