Die geheimnisvolle Wüstenstadt am Rand der Sahara in Mali hat jahrhundertelang die Fantasie der Europäer beschäftigt. Das im 11. Jahrhundert gegründete Handelszentrum entwickelte sich zu einem geistigen und kulturellen Mittelpunkt mit weitreichenden Verbindungen. Vor allem im frühen 19. Jahrhundert glaubte man in Europa, dass in dem für Christen unzugänglichen Timbuktu märchenhafter Reichtum sei.

Der erste Europäer, der Timbuktu besuchte und unbeschadet zurückkehren konnte, war 1828 der Franzose René Caillié. Vom einstigen Glanz der Stadt konnte er nicht mehr viel entdecken. Ähnlich ging es dem in Hamburg geborenen Afrika-Forscher Heinrich Barth, der Timbuktu 1853 erreichte. Zeugnisse der Blütezeit sind drei Moscheen, 16 Friedhöfe und Mausoleen, die die Unesco 1988 in die Welterbeliste aufnahm. Einige dieser Bauwerke wurden von den Islamisten 2012 zerstört.