Irgendwann wollte sie nicht mehr nur das wiederholen, was vor ihr schon jemand gesagt hatte. „Das war mir zu langweilig“, sagt Katja Derow, 48. Also hängte sie vor 22 Jahren ihren Job als Simultandolmetscherin an den Nagel. Seitdem übernimmt sie bei Unternehmen aus der Kosmetik- und Lebensmittelbranche die Öffentlichkeitsarbeit. Besonders gern engagiert sie sich bei Produkt- oder Imagekrisen. „Ich rücke die Dinge gern ins rechte Licht.“ Das tut sie auch in ihrem dritten Beruf als Mitveranstalterin der Cruise Days, die untrennbar mit der Michael-Batz-Inszenierung Blue Port verbunden sind.

Bei der Schiffsparade, die sie zum zweiten Mal organisiert, kann sie auch das realisieren, was sie sich einst als Dolmetscherin erhofft hatte: Menschen zusammenbringen. Mehr als 500.000 Zuschauer werden am ersten August-Wochenende die Elbufer bevölkern, um die Kreuzfahrtriesen, Yachten, Barkassen und Segelboote zu bestaunen. Neben der Arbeit kümmert sich Katja Derow auch noch um die Söhne Leon, 15, und Moritz, 10, mit denen sie in Eppendorf wohnt. Ihre Dynamik hat die gebürtige Hamburgerin, die in Ostfriesland aufwuchs und in Heidelberg und Granada studierte, wohl vom Vater geerbt: Er war als Bundeswehrjetpilot mit Schallgeschwindigkeit unterwegs. (fru)