Er ist der Kommunikationsweltmeister der sechs Hohenfelder Hobbygärtner, die die Verkehrsinsel und den Grünstreifen der Barcastraße beackern. Jürgen Hegger, 38, verwickelt jeden in ein Gespräch, der halbwegs so aussieht, als wolle er ebenfalls „Wildgärtner“ werden und mittun wollen beim Jäten, Pflanzen und Pflegen auf dem öffentlichen Grund. „Das muss man auch“, sagt der gelernte Kaufmann, „allein schafft man das gar nicht.“

Im Sommer muss praktisch täglich gegossen werden in den kallerschen Gärten. Immer wieder sind Müll und leere Flaschen aus den Beeten zu ziehen. Oder das Fahrrad, das in der Folge eines lauten Beziehungsstreits auf der Straße ins Beet geworfen wurde und das Weidenbäumchen knickte. „Wir haben den Werfer dann angesprochen und das Bäumchen gemeinsam wieder aufgerichtet“, sagt Hegger.

Er kam vom Dorf in die große Stadt und kennt die Natur. Aber beim Jäten muss Hegger „beaufsichtigt“ werden. Er neigt dazu, mit dem Rasentrimmer bloß was fürs Auge zu tun und die Gräser nur abzuschneiden. Gründlichkeit sieht anders aus.

Die verlangt ihm sein Hund Franzi schon so nachhaltig ab, dass Hegger entschuldigt scheint. Vier Stunden täglich will der auch als „Sport-Mops“ bezeichnete Russmo, eine Mischung aus Jack Russell Terrier und Mops, beschäftigt werden. Hegger tut ihm den Gefallen und läuft und läuft und läuft. (axö)