Im Trainingslager in den französischen Pyrenäen haben die deutschen Triathleten ihr Mannschaftsgefühl gestärkt. Mit dem neuen Zusammenhalt wollen sie nun ihren WM-Erfolg wiederholen.

Hamburg. Das Trainingslager in den französischen Pyrenäen, von dem die deutschen Triathleten am Mittwoch zurückgekehrt sind, war nicht eines wie jedes andere, da ist sich Steffen Justus ganz sicher. Dort oben, auf 1800 Meter Höhe, sei ein ganz besonderer Zusammenhalt entstanden im Team, erzählt der Weltranglisten-17. aus Saarlouis: „Wir nennen es den Geist von Font-Romeu. Das motiviert noch einmal extra für das Rennen in Hamburg.“

Den Schub wird die Mannschaft brauchen, will sie am Sonntag (Start 16.36 Uhr) ihren Vorjahrestriumph bei der Weltmeisterschaft in der Mixed-Staffel wiederholen. Jan Frodeno, der Olympiasieger von 2008, ist inzwischen auf die Langdistanz gewechselt und in Hamburg nur in einer Prominentenstaffel zusammen mit seiner Frau Emma sowie dem Judo-Olympiasieger Ole Bischof am Start. Und Anne Haug, die WM-Dritte und Hamburg-Siegerin von 2013, kann die Mannschaft allenfalls moralisch unterstützen. Die Münchnerin leidet noch unter der Hüftverletzung, die sie sich bei einem Fahrradsturz Anfang Juni zugezogen hat.

Dass Haug am Donnerstag dennoch angereist ist, mag vom Geist von Font-Romeu zeugen. In jedem Fall aber von der Wertschätzung, die die sechste von acht Stationen der WM-Serie bei den Aktiven genießt. „Für uns ist Hamburg neben dem WM-Finale immer der Höhepunkt der Saison“, sagt Bundestrainer Dan Lorang, „wir können hier ganz Deutschland für unseren Sport begeistern.“ Aber auch für die ausländischen Athleten (da könne man jeden fragen) sei dieser Triathlon mit seiner großartigen Stimmung rund um den Rathausmarkt „etwas Besonderes“.

Allerdings haben nur die Deutschen ihren Trainingsplan eigens auf diese Veranstaltung ausgerichtet. Ob und wie sich die dünne Bergluft auf die Leistung auswirken wird, vermag Lorang nicht einzuschätzen. Bis auf Justus war es für alle der erste Aufenthalt in einem Höhentrainingslager. „Dieses Jahr war die letzte Gelegenheit, das im Hinblick auf Olympia 2016 in Rio zu testen“, sagt Lorang. Er hat für die Team-WM am Sonntag vorsichtshalber nur eine Medaille als Ziel ausgegeben.

In den Sprinteinzelrennen am Sonnabend – die Frauen starten um 16.18 Uhr, die Männer um 18.18 Uhr über jeweils 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen – wäre wohl schon eine Top-Ten-Platzierung als Erfolg zu bewerten. Denn die Weltelite ist komplett in Hamburg vertreten. Die beiden jeweils besten deutschen Frauen und Männer dürfen Deutschland dann am nächsten Tag in der Staffel vertreten.