Wenn es ums Bettenmachen geht, mit straffen Laken und exakten Ecken, macht Margrit Sander niemandem etwas vor. „Das habe ich von den Schwestern im Kinderheim gelernt“, sagt die 73-Jährige und lacht. Als eine der ersten Frauen aus Hamburg hatte sie sich vor mehr als 50 Jahren für einen Freiwilligendienst gemeldet – damals hieß es noch Diakonisches Jahr. Sein Nachfolger, das Freiwillige Soziale Jahr, wird jetzt 50 Jahre alt.

„Ich wollte etwas tun, bei dem nicht ich, sondern die anderen im Mittelpunkt stehen“, erinnert sich die Lohbrüggerin, die schon früh in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert war. Es wurde ein Grundmotiv ihres Lebens. Margrit Sander machte eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin, arbeitete dann 40 Jahre in der Berufsberatung für Jugendliche. „Eine schöne Aufgabe, weil man oft helfen konnte“, sagt die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern.

Und auch sonst ist die Freiwilligen-Pionierin eher ein beständiger Typ: Seit 42 Jahren ist sie mit ihrem Mann Claus, einem IT-Fachmann, verheiratet. Fast genauso lange arbeitet sie im Kirchenvorstand und singt im Chor. Im Urlaub darf es dann gern ein bisschen Veränderung sein. Eine Flusskreuzfahrt auf der Donau würde sie gern machen. Da hat man das Bett immer dabei.