Dass sie Zimt ganz besonders liebt, war Cinnamoun Sanne quasi in die Wiege gelegt. Ihr Vater hatte auf dem exotischen Vornamen bestanden, der zu Deutsch Zimt heißt. Als Kind sei das schwierig gewesen, sagt die 41-Jährige, übrigens eine waschechte Norddeutsche aus Neustadt an der Ostsee. „Ich habe mich lange als Außenseiterin gefühlt, weil ich immer buchstabieren musste.“ Für ihre Töchter hat sie deshalb Namen ausgesucht, die einfacher sind. Marisa und Isabell heißen die vierjährigen Zwillingsmädchen. Jetzt erfuhr die Mutter, dass sie für beide womöglich eine neue Kita suchen muss. Der bisherige Kindergarten an der Verheißungskirche in Niendorf soll völlig überraschend geschlossen werden.

Seit Marisa und Isabell auf der Welt sind, dreht sich für die Reiseverkehrskauffrau, die ihrem Mann Jörn, 47, vor sieben Jahren nach Niendorf gefolgt war, alles um ihre Kinder. Die Familie lebt in einem Haus mit Garten, und auch die Kita sollte möglichst familiär sein. „An der Verheißungskirche hatten wir das Richtige gefunden ...“, sagt Sanne, die ihre Elternzeit für die Eingewöhnungszeit verlängert hat. Umso aktiver macht sie gegen die Schließungspläne der Kirche mobil. Die Hobbymalerin ist eine Kämpferin. „Wenn man mir Unrecht tut, wehre ich mich.“