In vielen Berufen hat Harris Tiddens, 60, in seinem Leben schon gearbeitet. Der studierte Sinologe, geboren in den Niederlanden, war schon Journalist in Bonn, Manager eines Telekommunikations-Konzerns im Bereich Marketing – nun ist er in vielen kleineren Einheiten unterwegs, die aber nicht minder spannend sind: als „Stadtteilforscher“ in Blankenese, Geschäftsführer der Bürgerinitiative „Zukunftsforum“. „Kreativität in der Stadtentwicklung kommt von den Menschen in ihren Wohnvierteln“, sagt Tiddens. Bisher sei die Verwaltung zu wenig transparent. Und: „Bürger müssen ihre Stadtteile wieder stärker gestalten, von unten, ihre Interessen mehr in die eigene Hand nehmen, dann ist die Identifizierung viel stärker und die Lebensqualität besser.“ Tiddens nennt ein Beispiel: „Der Platz am Blankeneser Marktplatz wirkt leblos. Hier könnte man sich ein Ensemble mit einer Begrünung vorstellen.“ Weitere konkrete Themen für Blankenese: mehr Fahrräder, weniger Autos, mehr Sicherheit und eigene Verkehrsachsen für Radler, Stadträder und Car2Go-Stationen sowie Carsharing.