Die Neustadt, sagt Sascha Bartz, 36, sei wie ein Dorf, allerdings eines, in dem viele Interessen aufeinander prallten. Das liege an der „durchmischten Struktur“. Da seien die Wünsche der Anwohner, die teils bereits seit Jahrzehnten in den Genossenschafts- und Saga-Siedlungen wohnten, die der Gewerbetreibenden und der vielen Büroangestellten, die die Neustadt nach Feierabend wieder verlassen. Ein Beispiel sei die tägliche Auseinandersetzung um Parkraum: Die Anwohner wollen ihn für sich, die Ladenbetreiber für ihre Kunden, die Gäste für den Bummel zwischendurch. Und oft genug würden die Interessen der Neustädter zu kurz kommen. „Das hier ist kein Standardwohnquartier“, sagt Bartz, der seit fast zehn Jahren Quartiersmanager in der Neustadt ist. „Viele Bewohner, vor allem Jugendliche finden für sich wenig Freiraum im Stadtteil.“ Die Politik müsse sie bei Entscheidungen stärker einbeziehen. Wichtig sei die Frage: „Wie kommen Planungen im Quartier an?“ Das habe bei Veranstaltungen schon geklappt: Etwa beim „drunter & drüber“-Kulturfestival, das ein Erfolg wurde.