Hamburg. Die Diskussion über die Schuldauer bis zum Abitur an den Hamburger Gymnasien nimmt an Fahrt auf. Die vor zwei Wochen gegründete Gruppe „Schulfrieden wahren. Keine neuen Reformen!“ warnt in einem Argumentationspapier vor den Folgen einer Rückkehr zum längeren Weg (G9). „Eine Wiedereinführung des G9 würde zu einer kompletten Umstrukturierung der gesamten Hamburger Schullandschaft führen, enorme Kosten verursachen und über Jahre eine unzumutbare Belastung und Unruhe für alle Beteiligten bedeuten. Und das Ganze ohne Qualitätsgewinn“, heißt es in dem Schreiben, das die Gruppe an alle Schulleitungen, Eltern- und Schülerräte der 60 staatlichen Gymnasien verschickt.

Die Volksinitiative „G9-Jetzt-HH“ fordert die flächendeckende Einführung von G9 mit einer Wahlmöglichkeit G8 an allen Standorten. Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat alle Schulkonferenzen aufgefordert, bis Ende Mai ein Meinungsbild zu der Streitfrage zu erstellen. Bis dahin sind die Verhandlungen zwischen der G9-Initiative und der allein regierenden SPD über einen möglichen Kompromiss auf Eis gelegt.

„Das ist nicht zu verhindern“, kommentiert Schulbehördensprecher Peter Albrecht die Briefaktion. „Aber wir stellen dafür keine Daten zur Verfügung.“ Schulsenator Ties Rabe (SPD), der gegen eine Rückkehr zu G9 am Gymnasium ist, hat mehrfach eine sachliche Debatte angemahnt.