Eigentlich war der Abbruch bereits für Anfang April geplant. Die Bayerische Hausbau hat sich vom bisherigen Abbruchunternehmer getrennt und die Verhandlungen mit einem neuen Dienstleister laufen noch.

St. Pauli. Der Abriss der Esso-Häuser am Spielbudenplatz verzögert sich. Eigentlich war der Abbruch bereits für Anfang April geplant. Doch bislang wurde nur die Esso-Tankstelle abgerissen, die maroden Wohngebäude stehen noch. Jetzt hat die Bayerische Hausbau, der die Immobilie gehört, sich vom bisherigen Abbruchunternehmer getrennt, und die Verhandlungen mit einem neuen Dienstleister laufen noch.

Es wird also noch einige Wochen dauern, bis mit dem Abriss der im Dezember wegen Einsturzgefahr geräumten Häuser begonnen werden kann. Ein genauer Termin könne noch nicht genannt werden, sagte der Bayerische-Hausbau-Sprecher Bernhard Taubenberger auf Abendblatt-Anfrage.

Gar nicht glücklich über die Situation ist Gastronom Uwe Christiansen, der von Mitte Mai an die Ost-Bühne auf dem Spielbudenplatz als Bar nutzen möchte: „Wir würden schon gerne wissen, wann der Abriss beginnt, und vor allem, wann dieser abgeschlossen ist. Denn ansonsten sitzen unsere Gäste vis à vis der Abbruchbaustelle, und das ist mit Lärm und Dreck verbunden.“ Christiansen hatte bislang „Das Herz von St. Pauli“ in dem Esso-Komplex betrieben und musste das Lokal im Dezember ebenfalls räumen.

Unterdessen gibt es nach Abendblatt-Informationen einige Interessenten, die nach einem Abriss der Häuser die Brachfläche bis zum Neubaubeginn nutzen möchten. Es gebe Ideen, die geprüft würden, sagte Taubenberger. Ein Gerücht: Corny Littmann (Schmidt Theater und Schmidts Tivoli) soll Interesse haben, die Fläche gastronomisch zu nutzen.

Auch Zeitdruck besteht nicht: Denn bis zu einem Baubeginn dürften noch mindestens zwei Jahre vergehen. Es gibt bisher noch nicht einmal einen Architektenwettbewerb für die künftige Nutzung des Areals.

Zunächst müssen sich Bezirk und Politik mit dem Investor einigen, wie hoch der Anteil der öffentlich geförderten Wohnungen auf dem Areal sein soll. Ein Drittel bietet die Bayerische Hausbau an, die Stadt fordert aber 50 Prozent Sozialwohnungen. Es soll Gespräche hinter den Kulissen geben, um eine zeitnahe Lösung zu finden.