Eigentlich wollte Bernd Walter, 64, nur vorübergehend auf der Flint-Werft arbeiten. Doch kaum hatte der frischgebackene Maschinenbau-Ingenieur angefangen, bekam der Betriebsleiter einen Schlaganfall – und er übernahm, vorübergehend, dessen Stelle.

Das war 1974. Heute leitet der Schnelsener die Werft noch immer. „Der abwechslungsreiche Job macht mir Spaß“, sagt Walter. Er repariert Schiffe, Motoren und Propellerwellen, macht Elektroarbeiten, schreibt Angebote – und beurteilt als Slipmeister, wie ein Schiff am sichersten aus dem Wasser geholt wird. Die behäbige Flussschifferkirche etwa, die am Mittwoch zum Check in die Werft kam, ist weitaus leichter zu händeln als schlanke, hohe und dadurch kippelige Schiffe.

Dass die Hände immer schmutzig sind und die Arbeitstage hart, nimmt er gern in Kauf. „Ein sauberer Bürojob wäre nichts für mich“, so Walter, der als Segler eine Affinität zu Schiffen hat. Auch die bis zu zwölf Stunden langen Arbeitstage stören ihn nicht. Obwohl sein größtes Hobby, das Reiten, leidet. Zum Glück kümmern sich die erwachsenen Töchter um seine zwei Pferde. Er unternimmt nur einmal in der Woche einen Ausritt in die Feldmark und die Wälder um Stapelfeld, „die beste Entspannung“. Nächstes Jahr geht er in Rente, zumindest vorübergehend. Schließlich sind gute Schiffsbauer selten. Da kann er „seiner“ Werft ja nicht für immer den Rücken kehren.