Kongress will größtes Umwelt-Bildungsprogramm für die junge Generation werden. Sponsoren gesucht: Finanzlücke von 60.000 Euro besteht.

Hamburg. Tornados, Gletscherschmelze und Sturmfluten – vor allem Fachleute und Hobby-Meteorologen besuchen den jährlichen Extremwetterkongress. Jetzt gehen die Organisatoren um Frank Böttcher vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation in Jenfeld neue Wege: Geplant ist beim neunten Extremwetterkongress in diesem Jahr das größte Umwelt-Bildungsprogramm für Hamburger Schulen.

Mit dem Format „Wetter, Wasser, Waterkant“ sollen Kinder und Jugendliche im Oktober im Rahmen dieser renommierten Veranstaltung ausführlich über die Folgen des Klimawandels und extreme Wetterereignisse informiert werden. Veranstaltungsort ist die HafenCity rund um den Magdeburger Hafen. Um möglichst exzellentes Bildungsniveau anzubieten, sucht der Verein Klimabotschafter als Organisator noch Sponsoren. Stiftungen sind genauso gefragt wie Privatpersonen und Unternehmen. „Die Erweiterung des Programms und das gemeinsame Ziel aller Partner, das Bildungsangebot vollständig kostenfrei für Erwachsene und Schüler anzubieten, erfordert zusätzliche finanzielle Mittel“, sagt Frank Böttcher, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Vereins. „In diesem Jahr ergibt sich ein Finanzbedarf von rund 60.000 Euro.“ Allein das Bildungsprogramm „Wetter, Wasser, Waterkant“ mit 100Workshops wird rund 130.000 Euro kosten. Böttcher hat den Verein Klimabotschafter 2012 mit dem Ziel gegründet, den gesellschaftlichen Dialog über die Folgen des Klimawandels zu fördern.

Die Organisation koordiniert übrigens die Wetterstationen an den Hamburger Schulen, deren aktuelle Messdaten das Abendblatt regelmäßig auf der Wetterseite veröffentlicht. „Wir würden uns über weitere Partner freuen, um der wachsenden Nachfrage der Bildungsangebote gerecht zu werden“, sagt Böttcher.

Bislang hat sich der Extremwetterkongress aus Teilnahme- und Standgebühren sowie aus Förder- und Sponsorenmitteln finanziert. Künftig soll das umfangreiche Bildungsangebot kostenfrei angeboten werden. „Deshalb teilen wir den Kongress 2014 erstmalig in vier eigenständige Veranstaltungen auf“, sagt Frank Böttcher. Die am wissenschaftlichen Diskurs interessierten Teilnehmer treffen sich am 6. und 7. Oktober in der HafenCity. Dabei geht es um „Klima, Folgen, Forschung“.

Die beiden darauf folgenden Tage widmen sich vor allem dem Ziel breiter öffentlicher Bildungsarbeit. Unter dem Motto „Dem Sturm ins Auge schauen“ tragen Wissenschaftler und Experten ihre Forschungen besonders verständlich und anschaulich vor. Ein weiterer Programmpunkt lädt unter dem Titel „Anfassen, Anschauen, Anwenden“ zu Ausstellungen und Aktionen ein.

Nach Angaben der Organisatoren nahmen im vergangenen Jahr schon 2200 Schüler am Umwelt-Bildungsprogramm teil. Der erste Extremwetterkongress fand im Jahr 2006 mit 400 Besuchern statt. Nach zwei Kongressen in Bremerhaven hat das bundesweit einmalige Treffen seine neue Heimat in der Hamburger HafenCity gefunden. 2013 brachte den bisherigen Rekord mit 3000 Teilnehmern. Inzwischen gilt die Tagung als der größte europäische Kongress zu diesem Themenkomplex. Auf dem diesjährigen Programm stehen darüber hinaus Vorträge zum Thema Elbe und Alster, Wassergüte, Hamburger Hafen sowie Weltraumwetter.