Schon als Sechsjähriger kam er an keinem Bach vorbei, ohne dort einen kleinen Staudamm zu errichten. Die Leidenschaft hielt an. „In der elften Klasse war für mich klar, dass ich im Wasserbau arbeiten wollte“, sagt Clais von Mirbach. Das hat er erreicht. Der 38-Jährige ist Projektleiter von der aktuell größten Hochwasserschutzmaßname der Stadt: der Umgestaltung der Hafenpromenade. Gestern wurde dort die Überseebrücke angepasst.

„Es ist toll, ein solches Bauwerk wachsen zu sehen, daran mitzuwirken und die Arbeiten zu steuern“, sagt von Mirbach. Dabei muss er den Überblick behalten, denn seine Aufgaben sind vielfältig; die Termine der Baufirmen zu koordinieren gehört ebenso dazu, wie Nachforderungen zu verhandeln oder die Anlieger zu beschwichtigen, die oft ziemlich genervt sind von der Großbaustelle vor ihrer Haustür.

Aufgewachsen ist von Mirbach in Ratzeburg, studiert hat er in Berlin. Dort hat er seine Frau kennengelernt, eine Ärztin. Mit ihr und den beiden Töchtern lebt er in Wedel. Nach Hamburg kam er wegen seines Referendariats: Zwei Jahre durchlief der Beamte im höheren Dienst verschiedene Behördenabteilungen und wurde auf Führungsaufgaben vorbereitet. Die Führung übernimmt er nicht nur zwischen Baumwall und Landungsbrücken, sondern oft auch nach Feierabend: beim Squashspielen, bei dem er sich wunderbar auspowern kann.