Wer Schiffe restauriert und historische Hafenanlagen wieder aufbaut, der muss sich nicht nur mit alten Materialien auskennen, sondern auch mit der Finanzierung solcher Projekte: Fördermittel auftreiben, Sponsoren gewinnen – das ist daher ein wichtiger Part für die Stiftung Hamburg Maritim. Mit ihrem neuen Geschäftsführer Markus Söhl hat sie nun jemanden gefunden, der beide Voraussetzungen mitbringt.

Söhl ist in Friedrichskoog an der Westküste aufgewachsen, trieb sich schon als Kind dort in einer alten Holzschiffswerft herum – eine Atmosphäre, die ihn seit damals fasziniert. „Das habe ich als Junge förmlich aufgesogen“, sagt der 46-Jährige, dessen kräftiger Händedruck zeigt, dass er mit Werkzeugen umgehen kann. Und muss: Der leidenschaftliche Segler ist selbst Eigner einer fast 80 Jahre alten H-Jolle.

In Hamburg hat Söhl Volkswirtschaft studiert und danach lange in der Schiffsfinanzierung gearbeitet. Ums Geschäft und hohe Renditen ging es dabei meist. Der Wechsel zu der Hamburger Stiftung sei nun etwas anderes, sagt Söhl, der mit seiner Frau in Mölln wohnt. „Jetzt kann ich Bleibendes schaffen, Traditionen erhalten.“ Aktuell etwa bei der Restaurierung der historischen 50er Schuppen im Hafen, wo die Stiftung direkt gegenüber der HafenCity auch einen neuen Ausflugsplatz am Wasser baut. Eine Aufgabe, die ihn begeistert: „Man steht hier in der Vergangenheit und schaut in die Zukunft.“