Angeklagter steht seit Januar in Hamburg vor Gericht. Er soll bei al-Qaida gewesen sein

Hamburg. Der 27 Jahre alte Sulaiman S. steht derzeit in Hamburg vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, sich 2009 in Pakistan dem Terrornetzwerk al-Qaida angeschlossen zu haben und dort an der Waffe ausgebildet worden zu sein. Doch nun hat sich Sulaiman S. offenbar ins Ausland abgesetzt. Das Oberlandesgericht bestätigte dem Abendblatt, dass nach ihm mit Haftbefehl gesucht wird. Nach Informationen dieser Zeitung sind Zielfahnder des LKA auf den abgetauchten Angeklagten angesetzt. Er soll gemeinsam mit seiner Ehefrau in die Türkei gereist sein. Bisher war Sulaiman S. frei.

Ein Antrag auf Untersuchungshaft war nicht gestellt worden, da laut Staatsanwaltschaft bisher nicht ausreichend Anzeichen für Fluchtgefahr vorgelegen hätten. Nach Angaben des Gerichts findet der vierte Prozesstag heute wie geplant statt. Die Sicherheitsbehörden rechnen aber nicht damit, dass Sulaiman S. bis dahin wieder auftaucht. In der Strafprozessordnung ist vorgesehen, dass ein Verfahren weitergeführt werden kann, wenn der Angeklagte „über die Anklage schon vernommen war und das Gericht seine fernere Anwesenheit nicht für erforderlich erachtet“. Beim Prozessauftakt Ende Januar hatte der Deutschafghane bestritten, je in einem Terrorcamp gewesen zu sein.