Wenn sich ihr Hindernisse in den Weg gestellt haben, dann hat Nina Löb sie beherzt zur Seite geräumt. Etwa als sie für ihre beiden kleinen Kinder eine Tagesbetreuung brauchte, um das Referendariat zu beginnen. Dafür ist sie von Jenfeld ins besser versorgte Eimsbüttel umgezogen. Damals gab es in Hamburg nicht genügend Kitas, die Schulklassen waren groß und die Ganztagsschule war eine Randerscheinung. Seither hat sich eine Menge geändert, wie die aktuelle Bilanz des Schulsenators zeigt.

Seit eineinhalb Jahren schon leitet Nina Löb die Grundschule Vizelinstraße in Lokstedt. Vom Konzept der Ganztagsschulen ist die 44 Jahre alte Pädagogin überzeugt, auch für ihr privates Umfeld: Tom, zwölf, und Mara, 14, besuchen inzwischen ein Ganztagsgymnasium, „das hält viele Konflikte aus dem Familienleben raus“.

Nina Löb nimmt regelmäßig Arbeit mit nach Hause, aber sie versucht viel Zeit mit ihren Kindern und ihrem Lebensgefährten Marc zu verbringen. Dieser hält den Haushalt in Schuss und erledigt die Einkäufe. Auch diesbezüglich ist sie der Entwicklung offenbar voraus. Nur weil ihr Partner sie so tatkräftig unterstützt, schafft Nina Löb es, Vollzeit zu arbeiten. Natürlich kennt sie das Vorurteil, Lehrer hätten endlos Freizeit und Ferien – und entkräftet es sogleich: Selbst wenn sie zu ihrer Mutter auf die dänische Insel Ærø fährt, nehme sie Arbeit mit, sagt sie: „Sonst schaffe ich mein Pensum nicht.“