Nur noch kurz die Welt retten? Wenn man Miriam Schwartz eine Weile zuhört, kommt unwillkürlich der Songtitel von Tim Bendzko ins Spiel. Aber die 29-Jährige schüttelt den Kopf. So funktioniert das nicht, sagt die Uhlenhorsterin. Trotzdem ist sie fest davon überzeugt, dass jeder etwas tun kann, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Um anderen dabei zu helfen, hat sie mit einigen Mitstreitern die Freiwilligen-Initiative Tatkräftig gegründet, die sich am Sonntag auch auf der Aktivoli-Freiwilligenbörse präsentiert.

Ihr selbst ist ehrenamtliches Engagement quasi in die Wiege gelegt. Mit acht Jahren betreute sie Kinder in ihrer Braunschweiger Kirchengemeinde, leitete Jugendfreizeiten, machte mit beim schulischen Sanitätsdienst. „Ich hatte drei kleine Geschwister, da war das ganz normal.“ Klar, dass Miriam Schwartz vor ihrem Lehramtsstudium noch ein Freiwilliges Soziales Jahr machte, in einer Behinderteneinrichtung in Kanada.

Das war prägend. Nachdem sie 2010 zu ihrem heutigen Mann Oliver, einem Mediendesigner, nach Hamburg gezogen war, begann sie ein Fernstudium als „Non-Profit-Managerin“ an der Uni Münster. Der Job bei Tatkräftig ist die logische Fortführung, und natürlich engagiert sie sich auch ehrenamtlich für die Initiative. „Aber ich habe gelernt, dass auch noch was von meinem Leben übrigbleiben muss.“ Sie ist gern draußen, fährt Rad und läuft Marathon. Auch lauter sinnvolle Sachen. (mik)