Der Holstenkamp soll von Eimsbüttel bis zur Notkestraße vergrößert werden, um neue Quartiere zu erschließen. Anwohner laufen Sturm gegen die Pläne. Öffentliche Anhörung am Montagabend.

Bahrenfeld. Bei der öffentlichen Vorstellung der Verkehrsuntersuchung für Bahrenfeld-Nord könnte es am heutigen Montagabend turbulent zugehen. Im Zuge des geplanten A-7-Deckels sollen in der Region neue Quartiere mit mehr als 2000 Wohnungen entstehen. Für die Erschließung plant die Stadt eine neue Verkehrsführung. Dabei geht es vor allem um den umstrittenen Lückenschluss des Holstenkamps.

Bislang endet dieser am westlichen Ende in einer Sackgasse vor der Autobahn. In den nächsten Jahren könnte der Straßenzug zu einer neuen Querverbindung von Eimsbüttel bis zur Notkestraße ausgebaut werden. Dagegen laufen die betroffenen Anwohner Sturm. In ihrer vorläufigen Bewertung kommen die Gutachter jetzt zu dem Schluss, dass mit dem Ausbau des Holstenkamps für Autos insgesamt weniger Menschen belastet werden würden. Ohne die Verkehrsverlagerung, heißt es unter anderem in der Studie, die dem Abendblatt bereits vorliegt, würde es „zu Mehrbelastungen im gesamten betrachteten Straßennetz kommen, insbesondere im Straßenzug Bahrenfelder Chaussee/Stresemannstraße“.

In der Untersuchung hat das Büro SBI die Verkehrsströme für unterschiedliche Entwicklungsstufen in dem Planungsgebiet berechnet. Danach steigt die Zahl der Fahrzeuge auf dem westlichen Holstenkamp nach der vollständigen Fertigstellung aller derzeit geplanten Bauprojekte von einigen wenigen auf bis zu 17.000 täglich.

Gleichzeitig sinkt die Belastung etwa auf der Bahrenfelder Chaussee/Stresemannstraße um mehr als 10.000 Wagen täglich von 61.000 auf 49.000. Außerdem sehen die Experten Verbesserungen der Verkehrsqualität an den Knotenpunkten sowie bei der Busbeschleunigung. Die Stadtentwicklungsbehörde hatte die Untersuchung Anfang vergangenen Jahres im Zuge des Rahmenplans Bahrenfeld-Nord veranlasst. Bereits im Vorfeld hatte es massive Kritik gegeben. Das beauftragte Büro habe dort schon bei einer Voruntersuchung eine 28 Meter breite Straße als „Hauptverkehrsachse“ vorgeschlagen, monierten Vertreter der Bürgerinitiative Volkspark. Sie befürchten, dass durch den Durchgangsverkehrs die Lebensqualität in der Region rund um den Volkspark beeinträchtigt wird und fordern, die Planung auszuschreiben, um auch andere Vorschläge zu erhalten.

Es müsse eine „gleichberechtigte Untersuchung“ mehrerer Varianten geben. Ziel müsse es sein, den Autoverkehr im geplanten Wohngebiet zu reduzieren, fordert die Initiative.