Hamburg. Einen Monat nach dem gewaltsamen Tod der dreijährigen Yagmur „Yaya“ Y. in Billstedt werden schwere Versäumnisse der Hamburger Staatsanwaltschaft, des Familiengerichts und der Jugendämter bekannt. Die Staatsanwaltschaft nahm bereits im Februar 2013 Ermittlungen auf, nachdem der Mediziner Klaus Püschel schwerste Schädelverletzungen bei dem Kind festgestellt und „Strafanzeige gegen unbekannt“ gestellt hatte. Unklar ist bis heute, wer das Kind damals misshandelte. Trotz Püschels Diagnose wurde Yayas Mutter Melek Y. in diesem Verfahren nie befragt. Sie sei zwar zu einer „polizeilichen Vernehmung geladen“ worden, aber nicht erschienen, bestätigte die Staatsanwaltschaft. Auch danach habe es kein Verhör mit der Mutter gegeben. Im November 2013, kurz vor Yayas Tod, wurde das Verfahren eingestellt. Zudem hat das Jugendamt Mitte auf die Aufforderungen des Familiengerichts, einen Bericht zur aktuellen Situation des Mädchens zu verfassen, nicht reagiert. (coe)