Heute um 11 Uhr läuft die Frist ab. Stadt verhandelt mit Vattenfall bis zur letzten Minute

Hamburg. Die Zahl der Interessenten an der Hamburger Stromnetzkonzession hat sich kurz vor dem heutigen Ablauf der Bewerbungsfrist noch einmal erhöht. Am gestrigen Dienstag hat nun auch der Energieversorger E.on Hanse offiziell sein Interesse bei der zuständigen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt bekundet. Das Unternehmen wolle „den Netzbetrieb Strom im Hinblick auf die speziellen Anforderungen der Energiewende und im Einklang mit der Stadt weiterentwickeln“, sagte Sprecher Ove Struck. Wie berichtet, hatte sich auch der niederländische Netzbetreiber Alliander um die Stromnetzkonzession beworben – in einer Bietergemeinschaft mit der von Hamburger Bürgern gegründeten Genossenschaft EnergieNetz Hamburg eG.

Derweil verhandelte der Senat bis in die Nacht mit Vattenfall über einen Rückkauf des Strom- und Fernwärmenetzes. Bisher gehören Hamburg 25,1 Prozent an einer gemeinsamen Netzgesellschaft, Vattenfall die übrigen 74,9 Prozent. Bei einer Einigung würde Hamburg Vattenfall seine Anteile abkaufen, und das Unternehmen würde auf eine eigene Bewerbung um die Konzession verzichten. Andernfalls müsste der Senat mit einer eigenen Gesellschaft nicht nur gegen Alliander und E.on, sondern wohl auch gegen Vattenfall antreten.