In den Jahren 1925 bis 1927 wurde der Komplex von der Bauhütte Bauwohl gebaut – eine dunkelrote Backstein-Anlage aus mehreren Gebäuden, einem Heizkraftwerk und Garagenanlagen. Mehr als 1,2 Millionen Klinker wurden verbaut. Es war einer der ersten Bauten in Stahlbetonskelett-Bauweise. Die bisher weitgehend erhaltene Gesamtanlage zeigt damit nach Ansicht von Bauhistorikern einen wichtigen Teil der Arbeitergeschichte Hamburgs.

Hier produzierte die Genossenschaft Großeinkaufsgesellschaft Deutscher Consumvereine (GEG) Körperpflegemittel, Waschpulver und Konserven, um sie ohne Zwischenhandel an die Genossenschaftsmitglieder zu verkaufen. Die Konsumgesellschaften waren eine Erscheinung der Industrialisierung. Mit dem Genossenschaftsprinzip wollten sich die Mitglieder aus der Abhängigkeit des teuren Handels befreien. Die Genossenschaften kauften im großen Stil ein, um günstig Waren zu bekommen. Und sie produzierten wie an der Peutestraße auch selbst.

Rund 30 Fabriken gab es in Deutschland, das Zentrallager stand in Hamburg – und ist just das Gebäude, das nun abgerissen wird. Der Verkauf der Waren erfolgte meist gegen Barzahlung, die Überschüsse wurden rückvergütet. Nach dem Krieg lebte die Idee wieder auf – doch die Produktion von Eigenmarken trat immer mehr in den Hintergrund.