Er kennt seinen Trupp. Für die meisten Besucher im Tropenaquarium von Hagenbeck sind die zehn Kattas gleich am Eingang kaum zu unterscheidenden Affen. Für Tierpfleger Jörg Walter aber sind sie Individuen. Der 46-Jährige kann die Lemuren mit den schwarz-weiß geringelten Schwänzen problemlos auseinanderhalten, kennt ihre Namen, ihre Marotten. Am Freitag war Walter natürlich auch bei der Volkszählung im Tierpark dabei.

Seit sieben Jahren ist der gelernte Schlachter jetzt schon bei Hagenbeck. Als Ein-Euro-Jobber rutschte er rein – und fand eine Arbeit, die ihn rundherum richtig glücklich macht. Für seine Kattas schnibbelt er ausdauernd Obst und Gemüse, fährt auch gerne mal durch die ganze Stadt, um Stoffdecken mit afrikanischen Mustern für seine Lieblinge zu besorgen. Und natürlich dürfen sie auch auf ihm herumklettern und in seinen Haaren wuscheln.

Zu Hause in Barmbek teilt sich der Junggeselle die Wohnung mit zwei Wellensittichen. Butschi blau und Butschi grün sind ihm zugeflogen. Einer saß beim Nachbarn auf dem Balkon, der andere im Gebüsch vor dem Tropenaquarium. Er konnte nicht anders, nahm sie mit. Ein Tierfreund eben.