„Nicht der Kunde ist König, sondern Freunde kommen zu Besuch.“ Nach dieser Devise führt Kai Hollmann, 58, seine neun Häuser – egal, ob es sich um Gäste aus seinem Luxushotel The George handelt oder um Rucksacktouristen aus dem Hostel Superbude. Mit seinem zehnten Hotel kommt eine weitere Klientel hinzu: Kinder. Denn Hollmann eröffnet 2016 im Überseequartier Hamburgs erstes Familienhotel, das zur Belebung der HafenCity beitragen soll.

Gastgeber zu sein für unterschiedliche Menschen sei das Reizvolle an seinem Beruf, so der gebürtige Eppendorfer. Nach seinem Abitur am Internat Louisenlund absolvierte er im Hotel Interconti zunächst eine Kochlehre. „Ich wollte mich schnell selbstständig machen“, so Hollmann. Aber dann erschien ihm die Hotellerie interessanter, und er machte eine Ausbildung zum Hotelkaufmann. Danach ging’s ins Hotel Hafen Hamburg, wo er mit 25 Jahren Geschäftsführer wurde. Sein Schritt in die Selbstständigkeit 18 Jahre später wurde gebührend gefeiert: mit einer Party zum Millenniumswechsel eröffnete er das Gastwerk in Bahrenfeld.

Vor zehn Jahren kam das erste 25hours-Hotel dazu, vor fünf Jahren das George. Viel Zeit zum Tennisspielen oder gar für Urlaub mit Tochter Lea und Frau Ute war da nicht drin. So hat Hollmann seinen Beruf zum Hobby gemacht. „Ich kann Stunden in Hotelhallen sitzen, den Leuten zuschauen und mich inspirieren lassen.“