Besetzer sollen bis zum 20. Dezember gehen – jetzt drohen schwere Krawalle

Hamburg. Der Streit um das von linksautonomen Gruppen besetzte Kulturzentrum Rote Flora im Hamburger Schanzenviertel eskaliert: Eigentümer Klausmartin Kretschmer hat den Nutzern des Hauses am Dienstag ein Ultimatum gesetzt und sie zum Verlassen des Gebäudes aufgefordert. Bis zum 20. Dezember soll der Verein Rote Flora aus dem früheren Theater ausziehen, andernfalls werde er bei den Hamburger Behörden eine Räumung beantragen, teilte Kretschmer in einem Schreiben mit, das dem Abendblatt vorliegt.

Sollten die Besetzer der Roten Flora der Aufforderung nicht nachkommen, will er monatlich eine Nutzungsgebühr über 25.000 Euro plus Mehrwertsteuer verlangen. Die Frist zum 20. Dezember endet genau einen Tag bevor in Hamburg eine große Solidaritäts-Demonstration für die Rote Flora stattfinden soll. Seit Tagen schon rufen die „Rotfloristen“ europaweit zur Teilnahme auf. Sicherheitsexperten befürchten schwere Krawalle an dem letzten Advents-Sonnabend.

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaft, Arno Münster, wertete die Ankündigung Kretschmers als „Provokation“, um die Stadt zu einem Rückkauf der Flora zu drängen. 2001 hatte Kretschmer das Haus am Schulterblatt vom Senat gekauft.