Eine Glosse von Sven Kummereincke

Mal sind es nur zwei, manchmal vier, Höchststand war sieben: Jeden Abend, wenn ich dieser Tage nach Hause komme, sehe ich die bunten Zettelchen an der Haustür. Das Paket für Griemann ist bei Buddig. Meyerich/Distel haben für Georgesen angenommen. Schlüters Paket ist im Blumenladen gegenüber. Und Fernandez möge sich an Topic wenden.

Das ist immer so. Doch jetzt, in der Weihnachtszeit, beginnt die Situation zu eskalieren. Denn meine Nachbarn sind a) selten zu Hause, b) sehr überzeugte Onlineshopper und verschenken c) offenbar sehr viel zu Weihnachten.

Dazu muss man wissen, dass eigentlich niemand ein Namensschild an der Wohnungstür hat (ich auch nicht) und es in letzter Zeit so einige Ein- und Auszüge gab. Und so stellt sich die Paketübergabe als kaum zu überwindendes Hindernis dar.

Zurzeit sind vier Griemann-Pakete, zwei Buddigs, sechs Meyerich/Distels, ein Georgesen und fünf Schlüters im Umlauf. Der Blumenladen nicht mit eingerechnet.

Vor zwei Tagen wurde eine neue Zettelfront eröffnet: im Hausflur. Georgesen fragt, wo Buddig wohne, er wolle Pakete vor die Tür stellen. Schlüter nennt seine Öffnungszeiten: Sonntag 10–14 Uhr sei er zu Hause (3.Stock links). Topic schreibt, er fahre bald in den Urlaub – letzte Abholchance am 15.

Die entscheidende Idee zur Lösung kam dann aus dem Blumenladen. Am Sonntag, 22. Dezember, treffen wir uns alle um 14 Uhr im Treppenhaus: zum Julklapp.