Es gibt einige Höhepunkte in seiner beruflichen Laufbahn. Einer davon liegt 15 Jahre zurück. Damals machte sich Franz Oldhaber, 60, mit seinen Zirkusschülern auf den Weg nach Helgoland. Sie nahmen nicht den Zug. Sie fuhren mit dem Trecker bis zum Schiff in Cuxhaven. 25 km/h waren drin.

Ein langer Weg. Aber angekommen sind sie trotzdem. Weil Oldhaber einer ist, der Geduld hat. Und der weiß, dass es sich lohnt, an einer Sache dranzubleiben. Auch beruflich. Der Lehrer für Sport und Geschichte engagiert sich seit 25 Jahren für den Schulzirkus PampelMuse am Margaretha-Rothe-Gymnasium. Heute Abend wird das Projekt, an dem derzeit 125 Schüler teilnehmen, mit dem Hamburger Bildungspreis von Abendblatt und Haspa ausgezeichnet.

Dann wird auch Oldhaber, den seine Mitschüler „Oldie“ nennen, endlich einmal auf der Bühne stehen. Denn während seine „PampelMusen“ bei ihren Auftritten glänzen, wirkt ihr Lehrer stets als graue Eminenz im Hintergrund. Er kann weder jonglieren noch Einrad fahren, dafür aber beherrscht der Eppendorfer, der mit dem Rad zur Arbeit fährt und zweimal in der Woche um die Alster joggt, die perfekte Organisation dieses schillernden Chaos.

2014 will der Zirkus erneut nach Helgoland reisen. Diesmal mit Bahn und Boot. Damit es nicht wieder im Radio heißt: „Megastau auf der B73.“ „Obwohl“, sagt Oldhaber, „vor uns war die Straße komplett frei.“