Hamm. In einer Welt, in der Kinder ungezwungen und vielfältig lernen, gibt es keine Grenzen zwischen Stadtteilschulen und Gymnasien, zwischen Kitas, Grundschulen und Museen. Vielmehr gibt es Lernorte, die sich vernetzen, Quellen, aus denen alle schöpfen können. Es gibt Wissen, das geteilt, Begeisterung, die weitergetragen wird. Diese Idee schwebt Hans-Martin Gürtler mit seinem Projekt „Geosystem Erde“ vor. Hier werden nicht nur die Fächergrenzen überwunden, sondern schulformübergreifend gearbeitet, und das auf unterschiedlichen Jahrgangsstufen. Es ist ein Bildungsnetzwerk, das es so noch nie gegeben hat – ein innovativer Verbund, dessen Inhalte sich an Kinder und Jugendliche von der Kita bis zum Abitur richten.

Derzeit gibt es an den fünf beteiligten Hamburger Schulen fünf Leitprojekte. So beschäftigen sich die fünften und sechsten Klassen der Katholischen Schule Hammer Kirche mit dem Thema „Abenteuer Gesteine, Mineralien und Fossilien“, die Jahrgangsstufe 8 des Niels-Stensen-Gymnasiums behandelt das Projekt „Kongo – Hinter den Kulissen unserer Handys“, die neunten und zehnten Klassen des Friedrich-Ebert-Gymnasiums forschen über „Strahlende Erden“, die Jahrgangsstufe 11 der Sankt-Ansgar-Schule thematisiert den freien Welthandel und die Stadtteilschule Lohbrügge beschäftigt sich in der Oberstufe mit dem Projekt „360 Grad – Nach uns die Sintflut?“.

Nicht nur in den eigenen Schulwänden wird geforscht. Die Schulen besuchen sich gegenseitig, um ihre Ergebnisse den Beteiligten vorzustellen. Gemeinsam bestücken die Netzwerker auch eine eigene Webseite, auf der Ideen und Lehrmaterial, Forschungsergebnisse und Fragen ausgetauscht werden können. Inzwischen haben die Beteiligten fast 70 Themenbereiche unter dem Oberbegriff „Geosystem Erde“ zusammengetragen, aus denen Lehrer Leitprojekte entwickeln können.