Eppendorf. „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, verändern sie das Antlitz der Erde.“ Norbert Grote zitiert dieses afrikanische Sprichwort gern. Weil es auf den Punkt bringt, was der Lehrer für Geografie und Englisch seit zehn Jahren den Schülern am Gymnasium Eppendorf durch sein Projekt „Hege Helping Hands“ mit auf den Weg gibt: sich sozial zu engagieren, hinzuschauen, wenn Hilfe gebraucht wird und zu handeln. Wo es möglich ist, kommen die Schüler zusammen, um gemeinsam für eine gute Sache zu sammeln.

Sie reichen ihre Hände, wann immer sie gebraucht werden. Backen Kuchen, stellen im Einrad Rekorde auf, lassen Luftballonbotschaften steigen. Sie packen Weihnachtspäckchen für die Obdachlosen der Stadt genauso wie für die Menschen in den Krisengebieten Südosteuropas, sie verkaufen Reiskörner für Unicef und helfen beim Bau von Schulen und Spielplätzen in Afrika.

Neben den regelmäßigen Spendensammelaktionen werden die Schüler auch dann aktiv, wenn es gilt, akut Hilfe zu leisten. So kamen die Hege Helping Hands im April 2011 zusammen, um etwas für die Opfer der Atomkraftwerk-Katastrophe in Fukushima zu tun. Nach dem Motto „Don't talk – just do it!“ schritten die Schüler auch nach der Erdbebenkatastrophe in Haiti zur Tat. Sie boten ihren Eltern ein „Verwöhn-Wochenende“ an, mit Frühstück ans Bett bringen, Zimmer aufräumen, Müll raus bringen. Alles gegen eine „geringe Gebühr“ für ihre Haiti-Hilfe. Sie malten Bilder, die sie versteigerten und sammelten mit dem Rekord von 200000 Seilsprüngen in vier Stunden Spenden im AEZ. Am Ende hatten sie die Summe von 50000 Euro erreicht. Jüngstes Engagement galt den Opfern des Taifuns auf den Philippinen Über 600 Euro bekamen die Schüler zusammen.

Doch Grote will mehr. Er möchte, dass die Schüler vor Ort anpacken. Und so hat er die AG New Horizons ins Leben gerufen, in dem die Schüler Erfahrungen mit einem konkreten Projekt der Entwicklungszusammenarbeit machen. Einmal im Jahr fährt eine Gruppe von Schülern nach Afrika. Im vergangenen Jahr haben sie vor Ort in dem Kinderhilfsprojekt „Vulamasango“ aus alten Garagen eine Tischlerei gebaut, damit die Kinder und Jugendlichen aus den umliegenden Townships dort eine Ausbildung erhalten können.