„Weniger Stress für Schüler“. Hamburgs Grüne fordern echten Ganztagsunterricht

Hamburg. Die Hamburger Grünen wollen mit einem weitreichenden Vorschlag Bewegung in die Diskussion über das „Turbo-Abitur“ an Gymnasien bringen. In einem Bürgerschaftsantrag fordern die Grünen, dass die Gymnasien freiwillig zu echten Ganztagsschulen werden können. Voraussetzung soll ein Beschluss der Schulkonferenz sein. Wenn die Unterrichtszeit verpflichtend für alle Schüler bis 16 Uhr an vier von fünf Tagen der Wochen ausgeweitet wird, sollen die Lehrer keine Hausaufgaben mehr aufgeben dürfen.

„Das entspannt die Kinder und auch ihre Familien und gibt mehr Raum für Hobby und Freizeit“, sagt die Grünen-Schulpolitikerin Stefanie von Berg. Vorbild ist zum Beispiel das staatliche Ganztagsgymnasium Klosterschule (St. Georg). Dort sind individuelle Lernzeiten, in denen der Lernstoff geübt wird, in den Tagesablauf an der Schule eingebaut. Hausaufgaben sind zumindest in der Mittelstufe nicht vorgesehen. Die meisten Gymnasien sind derzeit offene Ganztagsschulen, an denen nur an zwei bis drei Tagen bis in den Nachmittag hinein Unterricht stattfindet.

In Hamburg hat sich die Volksinitiative „G9-jetzt-HH“ zum Ziel gesetzt, das „Turbo-Abitur“ an Gymnasien in Hamburg zu Fall zu bringen. Die erste Stufe auf dem Weg zum Volksentscheid hat die Initiative bereits genommen.