„Nur, wer die Vergangenheit kennt, kann das Leben von heute verstehen“, sagt Pascal Transchel. Mit Sorge bemerkt der 25-Jährige aber, dass sich Jugendliche immer weniger für Geschichte interessieren. Das will er ändern. Langfristig durch sein Berufsziel als Lehrer für Deutsch und Geschichte. Und kurzfristig dadurch, dass er seinen jungen Mitbürgern in Horn, wo er aufgewachsen ist, die Vergangenheit des Stadtteils nahebringt – etwa jetzt durch den „Time-Tunnel“, in dem Horns Entwicklung vom Dorf zur Stadt in Graffiti erzählt wird. Initiiert wurde das Projekt vom Jugendparlament Horn, dem JuPa. Weil Transchel die Gegenwart nicht nur verstehen, sondern auch mitgestalten will, engagiert er sich dort seit drei Jahren als Vorsitzender.

Sein Faible für Geschichte und Politik hat er erst in seiner zweiten Schulzeit entdeckt. Die erste beendete er mit dem Realschulabschluss und begann eine Ausbildung zum Lageristen. „Ich hatte keine Lust mehr auf Schule und wollte Geld verdienen“, sagt er. Nach der Lehre holte er sein Abitur auf dem Wirtschaftsgymnasium nach. Sein glatter Einser-Abschluss brachte ihm damals eine Erwähnung im Abendblatt ein. Sein Zivildienst in einem Horner Jugendverein stellte die Weichen zur ehrenamtlichen Jugendarbeit. Zwei seiner Schwestern, Jessica und Janina, sind ihm schon ins JuPa gefolgt. Die kleinste, die zwölfjährige Celina, ist zu ihrem Kummer noch zu jung.