Die Kunst des kultivierten Weingenusses ist nicht allein den Lebenskünstlern an Rhein, Main und Mosel vorbehalten. Im Gegenteil: Am Mittwoch feiern Klaus Beplat und Freunde im Übersee-Club am Neuen Jungfernstieg den 50. Geburtstag der Weinbruderschaft zu Hamburg. Credo der hanseatischen Vereinigung: gepflegtes Zechen mit einem Schuss Philosophie – Klasse geht vor Masse. Informationen über Anbaugebiete, stilvolle Weinproben, Vorträge von Winzern, Fachreisen in alle Welt und ein geregeltes Vereinsleben gehören dazu.

So ist es ein lieb gewordenes Ritual, dass „Ordenschronist“ Klaus Beplat einmal monatlich von seinem Wohnort Nienstedten aus mit der S-Bahn zur Zusammenkunft der Bruderschaft in einem Weinlager nach Eimsbüttel fährt. Der promovierte Volkswirt, Hamburger in fünfter Generation, arbeitete früher als Unternehmensberater in Sachen Hafenentwicklung. Einer der weltweiten Einsätze führte ihn für fünf Jahre nach Lissabon. Und dort war ein guter Tropfen nie weit…

Gemeinsam mit Ehefrau Bärbel, zwei Kindern und zwei Enkeln genießt der 73-Jährige seinen Ruhestand. Stehen nicht gerade Golf oder ein Besuch im Fitnesscenter auf dem Programm, malt Beplat in seinem Atelier zu Hause: am liebsten Menschengruppen in Öl. Kunstvoll inspiriert, lockt anschließend der Weinkeller daheim mit gut 200 ausgesuchten Flaschen.