Hunger Die Versorgungslage im Ersten Weltkrieg wurde ab 1915 immer schlimmer. Die Seeblockade der Briten verhinderte Importe, die Produktion litt, weil viele Bauern an die Front mussten. Andere verkauften ihre Lebensmittel auf dem Schwarzmarkt, statt sie zu festgesetzten Preisen abzugeben. Deswegen wurde fast alles rationiert: Es wurden Brot-, Fett-, Milch-, Fleisch- und Kartoffelmarken eingeführt, doch vor allem die Städter hungerten, am schlimmsten im „Steckrübenwinter“ 1916/17, als es außer Kohl und Rüben fast nichts gab.

Kosten Der Krieg verschlang so ungeheure Summen, dass der Staat Sondermaßnahmen ergriff. Immer neue Kriegsanleihen wurden aufgelegt, die fast jeder, der Geld hatte, zeichnete. Gleichzeitig wurde der Goldstandard der Währung aufgegeben – und alle waren aufgefordert, ihren Goldschmuck gegen Eisen einzutauschen. „Gold gab ich für Eisen“ hieß die Aktion – eine 100 Jahre alte Idee, mit der Preußen den Befreiungskrieg finanziert hatte. Der Druck war groß, bald traute sich kaum noch jemand, einen goldenen Ehering öffentlich zu tragen.