Bürgermeister Olaf Scholz setzt für die Zukunft auf Elektrofahrzeuge beim Carsharing

Hamburg. Bei Bedarf spontan um die Ecke ein Auto anmieten: Dies wird für Hamburger jetzt noch leichter. Von Montag an stehen zusätzlich 450 BMW-Fahrzeuge und Minis im Stadtgebiet zur Verfügung. Das Unternehmen DriveNow fordert damit den Marktführer Car2go heraus, der in der Hansestadt rund 700 Smarts anbietet.

Am Freitag stellte DriveNow sein Konzept gemeinsam mit Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) im Rathaus vor. „Der Hamburger Senat will den Bürgern ein umfassendes Mobilitätsangebot machen. Dabei ist Carsharing ein wichtiger Baustein“, sagte Scholz und blickte dabei auch in die Zukunft: „Klar ist auch, dass gerade Carsharing sich gut eignet, um es im zweiten Schritt für die E-Mobilität zu nutzen.“ Ein Wunsch, den DriveNow schon bald erfüllen will. „Wir werden im kommenden Jahr weitere Elektrofahrzeuge in unsere Flotte aufnehmen, und dabei legen wir den Fokus auf Hamburg“, sagte Geschäftsführer Nico Gabriel.

Der neue Anbieter ist ein Joint-Venture-Unternehmen von BMW und dem Autovermieter Sixt. In Berlin, Düsseldorf, Köln und München bietet DriveNow bereits rund 1850 Fahrzeuge an, darunter sind 60 Elektroautos. In Deutschland hat das Unternehmen rund 166.000 registrierte Nutzer. Auch im kalifornischen San Francisco sind DriveNow-Fahrzeuge unterwegs.

Konkurrent Car2go ist bereits seit dem Jahr 2011 in Hamburg vertreten. Bisher haben sich rund 60.000 Kunden registrieren lassen. Sprecher Andreas Leo spricht von einer „hervorragenden Entwicklung“.

Dabei ist das Konzept der beiden Anbieter sehr ähnlich: Kunden müssen sich einmal registrieren lassen und können dann Autos innerhalb des Geschäftsgebiets spontan anmieten und es dort dann an einem beliebigen Standort wieder abstellen. Es können öffentliche Parkplätze genutzt werden, anfallende Parkgebühren entrichten die Carsharing-Anbieter pauschal an die Stadt. Wo gerade ein freies Auto zur Verfügung steht, erfahren die Nutzer über eine App auf ihrem Mobiltelefon oder auf der Internetseite der Unternehmen.

Das Geschäftsgebiet von DriveNow umfasst den gesamten Citybereich – von der Außenalster im Norden bis zur Elbe im Süden, außerdem von Altona im Westen bis zum Wandsbeker Markt im Osten. Insgesamt ist das Gebiet rund 90 Quadratkilometer groß. Hier liegt Car2go mit 130 Quadratkilometern noch klar vorn: Seit Kurzem können die Smarts auch südlich der Elbe in den Stadtteilen Harburg, Wilhelmsburg und auf der Veddel angemietet werden. Auch beim Preis hat Car2go mit einer Anmeldegebühr von 19 Euro und regulär 29 Cent pro Fahrminute das günstigere Angebot. Bei DriveNow werden 29 Euro für die Registrierung fällig und je nach Fahrzeugtyp ab 31 Cent pro Fahrminute – Benzin und Versicherung sind jeweils inklusive. Bei beiden Firmen gibt es aber auch günstigere Pakettarife.

Während Car2go nur Smart for two anbietet, können die Kunden bei DriveNow auf diverse Mini-Modelle und BMW 1er und X 1 zurückgreifen: „Die Fahrzeuge werden spätestens nach zehn Monaten ausgetauscht“, sagte Geschäftsführer Nico Gabriel.