Nach dem Wiener Kongress 1815 einigen sich Russland, Österreich und Preußen auf eine Restaurationspolitik. Alle, die sich demokratische Reformen, Meinungsfreiheit und die deutsche Einheit gewünscht hatten, werden bitter enttäuscht.

1819 ermordet ein Student den vermeintlichen russischen Agenten August von Kotzebue: ein Fanal für die Reaktion. Es gibt strenge Zensur, Verbote von Turnvereinen und Studentenverbindungen. Viele Bürger reagieren mit dem Rückzug ins Private: Es ist die Epoche des Biedermeier und der Romantik.

Um die 38 deutschen Zollgrenzen zu überwinden, gründet Friedrich List 1819 den Handels- und Gewerbeverein. 1834 folgt der Deutsche Zollverein, eine wichtige Voraussetzung für den Beginn der Industrialisierung, die wiederum durch den Eisenbahnbau beschleunigt wird. Die ersten Linien sind Nürnberg–Fürth (1835) und Leipzig–Dresden (1839).

Großbritannien ist der erste Industriestaat und ökonomisch allen anderen weit voraus.

Die Reformer schöpfen 1830 Hoffnung durch die Juli-Revolution in Frankreich: König Karl X. wird gestürzt, sein Nachfolger Louis-Philippe („Bürgerkönig“) muss liberale Zugeständnisse machen. Auch in Deutschland kommt es zu Unruhen. Die Katholiken spalten sich von den protestantischen Niederlanden ab: Der Staat Belgien entsteht.

1832 versammeln sich rund 30.000 Teilnehmer zum Hambacher Fest und fordern mehr Freiheiten. Die Repressionen werden erneut verschärft, viele gehen ins Exil.

1837 erregen die „Göttinger Sieben“ große Aufmerksamkeit: Die Professoren, unter ihnen die Brüder Grimm, werden entlassen, nachdem sie gegen die Aufhebung der Verfassung durch den Hannoveraner König protestiert hatten.