Der Bund der Steuerzahler prangert Verschwendungssucht der norddeutschen Behörden an

Berlin/Hamburg. Der Bund der Steuerzahler hat die Kostensteigerungen beim Bau der Elbphilharmonie in Hamburg kritisiert. Die Hansestadt habe Steuergeld „verpulvert“, heißt es in dem neuen „Schwarzbuch“ des Steuerzahlerbundes. 800 Millionen Euro wird das Konzerthaus kosten, 2016 soll es fertig sein. Ursprünglich war mit 77 Millionen Euro gerechnet worden. Der Steuerzahlerbund lobte Hamburg allerdings auch für die Neuordnungsvereinbarung mit der Firma Hochtief, die den Weiterbau zu einem Festpreis vorsieht. Der Senat habe aus Fehlern gelernt, heißt es im „Schwarzbuch“.

Die Broschüre listet mehr als 100 Fälle von Steuerverschwendung in ganz Deutschland auf, 17 stammen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Dabei geht es zum Beispiel um den 3,3 Millionen Euro teuren Versuch, den Goldenen Scheckenfalter in Schleswig-Holstein anzusiedeln. Oder um die Schaffung neuen Lebensraums für die Tellerschnecke, die in Hamburg-Bergedorf ein Gewerbegebiet blockiert. Die Elbphilharmonie ist bei Weitem nicht der folgenreichste Fall von Steuerverschwendung. Das Bundesverteidigungsministerium hat rund 1,1 Milliarden Euro für die Entwicklung eines Raketenabwehrsystems ausgegeben, das nach Ansicht des Steuerzahlerbunds nie zum Einsatz kommen wird.