Vertreter der CDU- und FDP-Bürgerschaftsfraktionen forderten den Senat am Dienstag auf, die geplante Westerweiterung des Containerterminals von Eurogate zügig und konsequent voranzutreiben.

Hamburg. Die Bekanntgabe von Verzögerungen beim Hafenausbau haben in Hamburgs Rathaus heftige Reaktionen ausgelöst. Vertreter der CDU- und FDP-Bürgerschaftsfraktionen forderten den Senat am Dienstag auf, die geplante Westerweiterung des Containerterminals von Eurogate zügig und konsequent voranzutreiben. Die Grünen forderten hingegen den sofortigen Stopp des Projekts.

Wie das Abendblatt berichtete, wird sich der eigentlich für 2012 angekündigte Planfeststellungsbeschluss zu dem 250 Millionen Euro teuren Projekt mindestens um ein Jahr verzögern. Grund ist, dass die Planungsunterlagen aus umweltrechtlichen Gründen nachgearbeitet werden müssen. Der maritime Koordinator der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Olaf Ohlsen, sprach von einem „Versagen des Senats“ in der Hafenpolitik: „Wettbewerber wie Rotterdam investieren kontinuierlich in ihren Hafen. Wenn Hamburg dieses nicht endlich auch tut, werden wir über kurz oder lang das Nachsehen haben und viele Tausende Arbeitsplätze verlieren.“ Thomas-Sönke Kluth von der FDP ergänzte: „Der Hafen kann auf die Westerweiterung nicht verzichten, denn aufgrund der Schiffsgrößenentwicklung ist bereits jetzt nicht ausreichend Kaimauer vorhanden. Durch den geplanten Drehkreis soll das Manövrieren von Großschiffen optimiert werden.“

Anjes Tjarks von den Grünen hält die Begründung für die Verzögerungen für vorgeschoben: „Im Wirtschaftsplan 2013 wurden die Kosten für die Westerweiterung bis einschließlich 2015 mit null Euro veranschlagt. Es überrascht also nicht, dass der Ausbau nun verschoben werden soll – es fehlt ganz einfach an Geld, und zwar seit Jahren“, sagte der Politiker.