Soll die Binnenschifffahrt den Strom von Hamburg Richtung Tschechien künftig stärker nutzen? Oder siegt der Naturschutz über eine stagnierende Wasserwirtschaft? Klar ist nur eines: Im Moment herrscht auf der Binnenelbe weitgehend Stillstand.

Es gibt diesen einen Streit um die Elbe, den großen Konflikt im Wettbewerb um die dicken Pötte aus Indien oder China, ausgetragen vor dem höchsten Verwaltungsgericht der Republik. Die Vertiefung der Elbe von Hamburg bis Cuxhaven, 100 Kilometer Güter-Autobahn auf dem Wasser. Es geht um einen Meter mehr Tiefgang, um etliche Millionen Euro Kosten, viele Arbeitsplätze einerseits, um den Schutz der Natur auf der anderen Seite. Vielleicht sogar um die Zukunft des Hamburger Hafens.

Doch im Schatten der großen Debatte um die Elbe gibt es einen zweiten Konflikt. Es geht nicht um einen Meter mehr Wasser unter dem Kiel, sondern nur um einige Zentimeter. Die Schiffe fahren nicht mit ihren Containern nach Indien oder China, sie laufen in die Häfen von Magdeburg, Aken und Riesa ein. Manche schleppen die Waren noch weiter bis über die tschechische Grenze. Rund 600 Kilometer fließt die Elbe von Tschechien bis nach Hamburg. Seit vielen Jahren ist ungewiss, wie es weitergehen soll auf diesem längeren Abschnitt der Elbe, der Mittel- und Oberelbe. Nicht weniger verbissen wurde ein Kampf geführt zwischen den Interessen der Wirtschafts- und der Umweltverbände. Wie wichtig ist der Fluss für den Transport von Gütern nach Ostdeutschland und Osteuropa wirklich? Was ist mit der Natur zwischen dem Wendland und dem Elbsandsteingebirge? Geht sogar beides zusammen: Umweltschutz und Binnenschifffahrt?