Sie ist energisch, selbstbewusst und vor allem sehr mutig. Gaby Wentland legt sich mit Menschenhändlern an. Sie bietet Frauen, die in Deutschland zur Prostitution gezwungen wurden, in einem geheimen Haus in Hamburg Schutz und eine Unterkunft. Für ihr Projekt „Mission Freedom“ wird die 56-Jährige nun mit dem Bürgerpreis der Deutschen Zeitungen ausgezeichnet – ein Vorschlag des Hamburger Abendblatts.

Die gebürtige Hamburgerin hat es schon früh in die Ferne gezogen. Ihre Karriere als Flugbegleiterin der Lufthansa endete allerdings schon nach kurzer Zeit, als sie ihren Mann Winfried, einen Bankkaufmann und Theologen, traf und mit ihm als 21-Jährige zunächst nach Südafrika und dann nach Westafrika ging. Da war sie schon Mutter eines kleinen Jungen, drei weitere Kinder folgten – zwei wurden in Afrika geboren. Ihr Mann hat mehrere ökumenische Projekte aufgebaut, während Gaby Wentland sich der Hilfe für afrikanische Frauen widmete. Die Pastorentochter und gläubige Christin leitete schon damals etliche Frauengruppen.

Seit 18 Jahren lebt die Familie wieder in Hamburg. 2011 gründete Gaby Wentland den Verein Mission Freedom. Seitdem reist sie viel herum, hält Vorträge in ganz Deutschland. Hat sie mal Zeit, läuft sie am liebsten durch den Wald oder liest historische Romane – derzeit einen über einen englischen Sklavenbefreier.