Makler kooperiert mit anderen Unternehmen und ist dann in den wichtigsten deutschen Städten präsent. Für die Standorte Frankfurt und Köln werden noch Partner gesucht.

Hamburg. Das Hamburger Maklerunternehmen Grossmann & Berger (G&B) will künftig bundesweit eine größere Rolle spielen und damit zu Konkurrenten wie Jones Lang LaSalle oder CBRE aufrücken. „Mit einem neu gegründeten Netzwerk sind wir künftig an den sieben für die Immobilienwirtschaft bedeutenden Standorten vertreten“, sagt Andreas Rehberg, Sprecher des Netzwerkes German Property Partners (GPP) dem Abendblatt. Neben Hamburg sind das Berlin, Stuttgart, München, Düsseldorf, Frankfurt und Köln. Dabei geht es um die Bereiche Gewerbevermietung, also Büros und Einzelhandel, sowie Immobilieninvestments. Bei Wohnimmobilien wird sich G&B weiterhin auf Hamburg, Lüneburg und Sylt konzentrieren, verwirklicht aber auch die ersten Projekte in Berlin.

Das neue Netzwerk hat G&B zusammen mit dem Bankhaus Ellwanger & Geiger gegründet, das über eine umfangreiche Kompetenz im Immobilienbereich verfügt. Damit werden die Standorte Stuttgart und München im Netzwerk abgedeckt. „Es zeichnet sich dadurch aus, dass es über einen Bankenhintergrund verfügt“, sagt Rehberg, der auch Sprecher der Geschäftsführung von G&B ist. Damit können den Kunden auch Finanzierungen vermittelt werden. Denn G&B ist eine 100-prozentige Tochter der Hamburger Sparkasse. Das Düsseldorfer Maklerunternehmen Anteon gehört ebenfalls zum Netzwerk.

Für die Standorte Frankfurt und Köln werden noch Partner gesucht. „Wir führen bereits Gespräche“, sagt Rehberg. In Berlin ist G&B mit einer eigenen Niederlassung vertreten. Dazu wurde vom traditionsreichen Hamburger Bankhaus M.M. Warburg & CO die Firma Reese Immobilien Consulting in Berlin übernommen.

Bei gewerblichen Vermietungen ist G&B mit einem Anteil von 40 Prozent Marktführer in Hamburg. „Doch es kommt immer wieder vor, dass unsere Kunden auch in anderen deutschen Städten Büroflächen suchen“, sagt Rehberg. „Diesen Fall hatten wir zuletzt mit einer Krankenkasse.“ Künftig können dann die Kunden an die Partner des Netzwerkes GPP vermittelt werden. „Kein nationaler Wettbewerber dürfte über unsere entsprechend tiefe Marktkenntnis auf lokaler Ebene verfügen“, sagt Björn Holzwarth von Ellwanger & Geiger. Vor allem Kunden aus dem Ausland erwarten eine deutschlandweite Betreuung. G&B war schon einmal Mitglied eines Netzwerkes, ist aber Ende 2010 aus Colliers wieder ausgeschieden. „Wir hätten unseren Namen aufgeben müssen“, sagt Rehberg. „Das wollten wir nicht.“ Im neuen Netzwerk bleiben alle Partner eigenständig. „Der bevorzugte Zugang zu Objekten und Unternehmen in den lokalen Märkten ist der Mehrwert für nationale und internationale Kunden von GPP“, sagt Guido Nabben von Anteon. Zusammen verfügt GPP über 120 Mitarbeiter.

G&B bietet jetzt auch in Berlin seine ersten Neubauprojekte bei Eigentumswohnungen in Kooperation mit Bauträgern an. „In Hamburg wird es immer schwieriger, an geeignete Grundstücke zu kommen und Berlin ist ein sehr interessanter Markt“, sagt Rehberg. Das bezieht sich auch auf die Quadratmeterpreise für Wohnungen, die im Schnitt 20 Prozent günstiger sind als in Hamburg. Insgesamt werden an drei Standorten in Berlin 160 Wohnungen zum Kauf angeboten. Eines davon wird mit dem Hamburger Bauträger Otto Wulff errichtet, 68 Wohnungen direkt an der Spree in Friedrichshain.